Freitag, 1. Oktober 2010

Haunted House

Kätzchen saß in der Mitte der Leere, die sich im Zentrum des höchsten Raumes im höchsten Turmes auf dem höchsten Berg im Herz der Festung befand. Vor ihr, neben ihr und hinter ihr erstreckte sich Weite. Sie rollte ihren Schwanz um ihre aufgerichteten Vorderpfoten und versuchte gleichzeitig nach hinten und nach vorne und möglichst nicht zu Seite zu blicken.

Sie kniff die Augen zusammen. „Geh weg.“, ihre Stimme war nicht Knurren noch Fauchen, sie war vielmehr das leise Gurgeln der entfernten Brandung, die sie hätte hören können müssen, wenn nicht der Geist, der ihr die Sicht versperrte, auch so viele liebe Geräusche unerfahrbar machte. „Geh weg und finde deinen Frieden.“, spricht es in Leere. Hell und fern antwortet das Lachen des Geistes. „Kleines Kätzchen, hübsches Spielzeug, amüsanter Zeitvertreib, ich sehe was er an dir findet.“ „Gut, dann geh. Gib das hinten und vorne frei, die Brandung und den Gesang der Nachtigall. Geh und lass uns gut sein.“ „Eben gerade deshalb nicht. Denn nichts ist gut und du weißt es. Denn sonst würdest nicht du dich an diesem Exorzismus versuchen, kleines ahnungsloses Kätzchen.“
Kätzchen legt die Ohren an, nur kurz: „Katzen sind stur, zu unnachgiebig und kämpferisch, zu leidenschaftlich und riskieren zu gerne eines ihrer vielen Leben und vor allem sind sie zu neugierig. Eine lange Liste. Nur eines sind sie nicht: ahnungslos.“
Die Luft erzittert mit dem Lachen des Geistes: „Katzen vielleicht. Aber vergiss nicht: Du bist nur ein Kätzchen.“
„Und du nur ein Geist.“
Die Luft zieht sich zusammen, Kätzchen spürt wie ihre Nackenhaare sich langsam, langsam beginnen aufzurichten.
„Du bist nicht Fleisch und Blut, du bist bloße Erinnerung, ein Traum aus einer anderen Zeit und der Träumer weiß nicht, wo du aufhörst und die Zeit beginnt.“

Vielleicht bin ich die Zeit. Diese andere Zeit. Vielleicht bin ich das Gewebe, das diese Zeit gesponnen hat und als ich ging hörte auch sie auf. Und mit ihr Leben, Glück und Frieden. Und unserem Träumer blieb nur die Leere, die Einsamkeit und die Unruhe.“
Die Luft vibrierte und Kätzchen wusste nicht, ob sie ihre Schnurrhaare erzittern liess oder sie selbst ob der Worte des Geistes in ihrem Innersten erzitterte. Sie saß still, ganz, ganz still, kein Wort, keine Regung, kein Gefühl konnten ihre Stille durchbrechen. Sie wusste, sie konnte gerade weder kämpfen noch weglaufen. Für beides würde der Moment kommen, doch noch war er nicht da. Der Geist fuhr fort: „Und der Träumer ging in die Welt, die außerhalb der Zeit lag, um eine Kur zu finden, für die Schmerzen, die diese drei ihm bereiteten. Die Leere mit Leben zu füllen –sei es auch noch so falsch. Die Einsamkeit in einer Umarmung zu ertränken – sei sie auch ohne Nähe. Die Unruhe zu befrieden – sei es mit Gift.“
Der Geist schaute Kätzchen an – die Leere, das Zimmer, der Turm, die Burg, der Berg, das Land, alles schaute auf Kätzchen, das in Stille verharrte. Unter der Stille, tief, tief im Kätzchen Kern, revoltierte das Blut, spannten sich Sehnen, strafften sich Muskeln, verhärtete Kätzchens Herz.
„Du weißt es. Ich weiß es. Denn er hat es uns gesagt und es steht über jedem neuen Tag: Du bist all das: Ein Konzept, eine Blaupause für ein Leben, denn es ist besser, eine Idee, irgendeine, zu haben als der Leere ins Gesicht zu schauen. Ein kleines warmes Etwas in der Nacht, ein freundliches Maunzen am Morgen, ein kleines Streunerkätzchen, dass man hin und wieder füttern kann, wenn man sich gebraucht fühlen möchte. Ein süßes, weiches und warmes Opiat, dass mit seinem Schnurren für kurze Zeit die Vision der Ruhe beschwören kann. Aber ich bleibe die Zeit, die wahre Zeit. Ist die Frage daher nicht vielmehr, ob nicht du ein Geist bist, ein kleiner Katzengeist, der hier herumstromert und alles durcheinander bringt?“
Kätzchen schließt die Augen und wünscht sie könnte sie noch viel mehr schließen. Vor all den Bildern, die in ihrem Kopf, in ihrem Körper rasen. Vom Anfang. Vom Dazwischen. Von den Enden. Von Okami. Von Okami und Kätzchen. Sie hört nur noch ihr eigenes Blut und wie von fern ein seltsam gequälten Laut, von dem sie mehr weiß als das sie spürt, das sie ihn macht. Doch der Rest ihres kleinen Katzenkörpers in der großen Leere verharrt in schweigender Reglosigkeit.
Das Zimmer um sie herum lächelt: „Vergiss nicht, kleiner Katzengeist: Alle deine Leben reichen nicht aus, um die Zeit selber zu besiegen.“

Kätzchen öffnet die Augen und sieht. Das vorne, das hinten, die Seiten und die Brandung.

Samstag, 25. September 2010

Kiss me. Kill me.

Es ist nach 22:00. Laut meiner Therapeutin ist man genau jetzt besonders emotional. Und sollte sich größere Auseinandersetzungen sparen.

Das inkludiert dann wohl auch Mails des Tenors:

"Pfffffff. Dann feuer mich doch. – Ok, du vielleicht hast du recht, vielleicht habe ich wirklich was übersehen, wenn ja, tut es mir leid, wir können das gerne klären und eine Lösung finden, aber ich bin weder dein Punchingball, noch deine Schreiurne. Es hätte mich übrigens fünf Minuten gekostet, dass zu ändern und jeden anderen auch. Und im übrigen habe ich überhaupt keine Lust mir vorzustellen, wen du jetzt anrufst. Ich kanns mir nämlich denken. Und davon habe ich nun wirklich, wirklich die Nase aber auch sowas von voll."

Ich könnte Okami auf den Mond schiessen. Der geneigte Betrachter mag anführen, dass in Beziehungen mit einem derartigen Sprengstoffdepot, wie wir es offensichtlich haben, gemeinsam arbeiten vielleicht nicht wirklich die beste aller möglichen Welten schafft.

Dem halte ich entgegen:

"Pfffffffff."

Was anderes fällt mir nämlich nicht ein. In guten Momenten würde ich sagen, dass es immens hilft, diese ganze zwischen uns tobende Energie umzulenken – kreieren, schaffen, schöpfen. Wähle das Synonym deiner Wahl.
Außerdem erlaubt das eine Form von Nähe, die ihre ganz eigene Energie hat, was wiederum gut für alles mögliche ist.

Oder es mal so richtig in die Luft jagt. Mist.

Und dann stehe ich da, im Zwiespalt mit der Welt, Okami und mir:

Es tut mir leid. Ich fühl mich schuldig. Gleichzeitig bin ich auf 180°, könnte ihn ebenfalls gegen die Wand klatschen und bin zu allem Überfluss noch schweine-eifersüchtig, weil ich mir in solchen Momenten sicher bin, dass

a) Okami gerade fünf weitere Kerzen auf dem Altar seiner Ex anzündet. Mit ihr, so denkt er meiner Überzeugung nach, wäre das nie passiert & außerdem konnte sie ihn immer viel besser beruhigen und das Gefühl von "Patpat, das wird schon gut gehen".

b)eine mindestens 50:50 Chance besteht, dass Okami sie tatsächlich anruft, um sich Patpat zu holen und sich über alles & jeden zu beschweren.

Das trägt natürlich immens zu meinem "Gegen die Wand klatschen"-Wollen bei. Umso mehr, als dass cih dann auch noch denke, dass ich ihm damit mal überhaupt nicht kommen kann, da er dann mir entgegnen würde, dass es total unsexy ist, dass ich sowenig von mir halte, denn anders wären solche kruden Gedankengänge ja nicht zu erklären und das ein Zeichen von Schwäche ist. Und die mag er ja schon gleich gar nicht, das weckt dann gleich seinen Killerinstinkt.

Das es für sein Ex-Verhalten sehr reale Präzedenzfälle gibt, klammert er kurzfristig aus. Im Zweifel mit dem Argument, dass das ja wohl schon etwas her wäre und dass ich mit meiner nahtragenden Art das Prosperieren unserer Beziehung gefährde und es so ja kein Wunder sei, dass wir nie ein "Momentum" bekämen.

Dass das "schon etwas her" sich praktisch immer

a) bestenfalls in Wochen messen lässt

b) nur explizite verbale Äußerungen beinhaltet, nicht aber den wohl etablierten nonverbalen Tenor solcher Situationen

wird dabei ebenfalls unterschlagen.


Ein solches Momentum hatte er übrigens natürlich mit Ex ganz doll sehr, von Anfang an & ohne Probleme, wie mir immer wieder an Beispielen seit zwei Jahren erklärt wird.
Und zwar solche Beispiele, die selbst Personen, die nicht über eine

1.) extrem visuelle Vorstellungskraft

und

2.) ein sehr akurates Langzeitgedächtnis

verfügten, nicht so schnell vergässen.


Got the picture?


Da beißt sich Kätzchen doch in den Schwanz.


Und außerdem ins Kissen.


Verdammt.

Vollmond. Argh.

Kätzchen sitzt auf der Fensterbank. Schräg über ihr der Mond. Ziemlich vollkommen. Jetzt. Ganz schön weit weg. Und irgendwie kalt. Kätzchens Schwanz zuckt.

Sonnenlicht. Warm. Steichelndes Licht. Zusammenrollen. Recken. Die Wärme über den Körper gleiten spüren, umfangen sein von ihr.

Kätzchen Schwanz zuckt heftiger. Sie seufzt.

Ihre Vorderpfoten sind ineinander gerollt, ihr ganzer kleiner Körper ist ziehharmonikaartig zusammengezogen, lediglich der Schwanz hängt von der Fensterbank.

Der Mond steht hoch oben am Himmel und weiß nichts von ihren Überlegungen.

Das macht Kätzchen wütend. Sie springt auf. Von der Fensterbank hinunter, auf die Dielen, durch das Schlafzimmer. Einmal durch alle Räume. Das Mondlicht erhellt sie, wohin Kätzchen auch geht, es ist bei ihr.

Mitten im großen Zimmer setzt sie sich, den Schwanz um ihre Vorderpfoten geschlungen.

Soll sie gehen? Sie sehnt sich nach Wärme. Hier wartet nur die Nacht. Und die Kälte. Kätzchen denkt auf einmal, dass sie nie, nie wieder etwas so Warmes wie den Tag auf ihrem Fell spüren wird. Wenn sie bleibt, wird die Kälte des Mondlichts alles sein, was ihr bleibt und sie wird frieren.

Das ist der Preis, denkt sie.

Freitag, 24. September 2010

Kätzchen's narratives Rezept zur Beziehungsvermeidung

Für alle, die sich schon immer gefragt haben, wie ein chronologisch eindeutig als Erwachsen zu geltender Mensch (oder so ähnlich) es eigentlich schafft, irgendwie immer "dazwischen" zu sein, halb drinnen, halb draußen, exakte Koordinaten "auf dem Sprung", hier das totsichere Rezept, wie auch Sie, geneigter Leser (& Innen, natürlich) das hinbekommen. Kätzchenerprobt.

Zunächst braucht es eine Heldin, denn jede Geschichte braucht eine. Fachleute nennen sie auch Protagonistin, das implizierte "Pro" lässt darauf schließen, dass sie besser zur Indentifikation geeignet sein sollte, sonst wird schwierig. Und schwierigkeiten wollen wir schließlich provozieren und nicht schon mitbringen.
Daher: Entzückend mit Macken ist grundsätzlich gut. Diese Macken sollten ihrerseits entzückend, aber nicht zu bedrohlich, jedoch im Zweifel auf tiefere Verletzungen zurückführbar sind, damit man zum großen Turning Point eine gute Erklärung aus dem Hut zaubern kann.

Also, die Heldin vom Reißbrett, ein Beispiel:
  • schwarze Haare, fast schwarze Augen, helle Haut – ein echtes Schneewittchen. Wäre allerdings viel lieber blond und blauäugig und ohne lustige Sommersprossen

  • Gibt gern damit an, wie stark sie ist und alle verprügeln kann, wird jedoch dabei nicht wirklich ernst genommen, da sie einfach zu putzig ausschaut
  • Steht auf Monster: alles was groß, martialisch, gefährlich & klauenbewehrt ist, führt bei ihr zu Entzückensquieckern

  • was sie sich einmal in den Kopf gesetzt hat, wird erbittert verfolgt. Wird daher auch der Terrier genannt
  • liebt Mathematik und Kampfsport, liest aber heimlich die allerschlimmsten Kitschschmonzetten

  • fährt immer Fahrrad
  • Weil sie niemandem zu Last fallen will, macht sie das meiste mit sich alleine ab
  • Seit einiger Zeit mit **** zusammen, der sie besser kennt, als sonst jemand



Soweit so Reißbrett. Nun der Held – direkt am Beispiel, ohne Vorgeplänkel, damit gleich klar ist, dass er eigentlich gar nicht sooooo wichtig ist:
  • Ebenfalls schwarze Haare, dunkle Augen & helle Haut – werden oft für Geschwister gehalten

  • Liebt sie aufrichtig, allerdings nicht nur romantisch: hat sie nach eigener Aussage „adoptiert“; hat das unbestimmte Gefühl sie beschützen zu müssen

  • Daher: kocht für sie, kümmert sich um sie & wohnt deshalb sogar mit ihr zusammen


Schon gelangweilt? Ich ja. Das hielte ja niemand aus, so viel Zuckerguß. Daher dringend erforderlich: Der Antagonist. Da darf sich endlich mal die Meinung dran brechen, er lacht sich eins und steht über allem. Und stellt sich auch gerne mal über alle:
  • Taucht plötzlich auf & scheint die Heldin besser zu kennen, als ihr lieb ist
  • Ist aggressiv, dabei berührt ihn scheinbar nichts
  • Er spricht ihre dunkle Seite an, bringt sie völlig durcheinander

& voila.


Das ist alles, was es braucht. Nicht überzeugt? Ha. Das beste kommt ja erst noch: Natürlich funktioniert das auch vis versa. Und hält man in die eine Richtung den Kitsch nicht aus, wird's in der anderen schnell ungemütlich und unwetterlich.
Kurz: Völlig Wurst mit wem unsere Heldin zusammen ist, der jeweils andere wird sie magisch anziehen.

Wie wir das erreicht haben?

Sehr einfach. Wortwörtlich. Einfach simplifizieren. Und reduzieren. Und zwar die beteiligten Herren.

Ja, aber muss man nicht Menschen im Ganzen sehen statt nur so auszugweise?

Mögen Sie jetzt fragen.

Ja. Menschen schon.

Werde ich antworten.

Aber wer spricht denn hier von Menschen? Wir handeln hier mit Figuren. Charakteren. Protagonisten und Antagonisten.

Und Sie wissen doch: In der Liebe und in der Narration ist alles erlaubt.

Donnerstag, 6. Mai 2010

Der Unterschied zwischen über eineinhalb Jahren und 1 Jahr und einen Monat minus sieben Tage

Erstere Zeitspanne: solange kenne ich sie.

Zweite Zeitspannen: solange haben wir ganz offiziell
keine
BeziehungsondernAffäre
vielleicht
ja
doch
doch
wir
habeneineBeeziehung
jetzttrennenwiruns
nein
ichbinnichtdeineEx
ichwarniedeineExlassunszusammensein
whoisyourboy
youare
duhastmichbetrogenfürimmerundewigseimeineFreundin
irgendetwasstimmtnicht
vielleicthastdumichdochniegeliebtichentliebemich
dustellstjemandzwischenuns
Quatsch
vorbei
neinbitteneinichliebedich
machdasniewiederundhöraufdamit
dugehörstmir
whoismygirl
iam
vielleichtwäresiebesser
höraufhörendlichauf
ok
wiesojetztnochdas
dashatnichtsmitdirzutun
ichwilldeinenummereinssein
daskannstdudochgarnichtundzumletztenmaldubistesdochlängst
dieganzenzurückgehaltenengefühlesagwasichnichtsagenkann
ichliebedich
ichhabegesternnachtnachwohnungengeschautKinder
ja
ja
Iamtheretoserveandtoprotectyoutocareforyou
Ichliebedichwiesoantwortestdunicht
wiesoerreicheichdichnichtichwillmitdirsprechen
sonichtnichtmehr
ichwolltedichfragenobdudasnächstemalmitkommst
ichwilleinePause
wirkriegendashinnein
diesmalnicht
wirkönnennichtmiteinander
neinichdateniemandanderen
ichvermissedich
ichmussgehen
immerwartestduwasichtue
ichwilldeinhinundhernichtmehrichhassedich
wirsindimmernochhier
schlechtesWetterGlückinderLiebeyouownmeduhörstmichnicht
ichglaubedirkeinWortdeineSchlüssel
nichtsoeinfachJetztkannstdusiemirgebenichwillimmernochdassdukommst
estutmirsoleidichwarselbstsüchtig
esgehtnichtichwillDistanz
ichwillandeinerSeiteseinundichunterstützen
Menschenändernsichnichteinfach
Neinnichteinfach
IchwillmirdaseinpaarWochenanschauenWobistdu
WillstdudassichkommeIchmussnichtzumFrühstückbleiben
IchspürekeineVerbindung Iamstarving
EgalwasdusagstWirhabenseitübereinemJahrzumindestsowaswieeineBeziehung
Wannwennichtjetzt Werwennnichtwir.

Die Gemeinsamkeit: Niemals war da wirklich Platz für jemand anders.Ich gehör dir. Immer. & du gehörst mir. Immer noch. Immer wieder.

Note to self: b.a.u. – wie Kätzchen ausflippt

So. War wohl doch nicht alles aus. Zumindest auf Bewährung. Oder auch nicht. Das ist nicht ganz so klar. Was ich ja inzwischen tatsächlich verstehe. Denn ich bin wohl nicht gerade die PErson, bei der man sich gerne falles lässt und dann sicher fühlt. Warum? Ooooch …

Durchdrehen 101:

- Sachen an die Wand feuern.
- schreien, zicken oder unterkühlt werden
- dämmernde Erkenntnis: Owei. Jetzt ist aus
– dringend irgendwas tun wollen, was es wieder gutmacht
– zurückrufen, Skypen, irgendwie versuchen es rumzureißen
– Version a: erfolglos. Version b: erreichen, dann von vorne bis zu Version a
- jetzt wirklich denken, dass alles vorbei ist
- heulend zusammenkrachen
- dringend rauchen wollen
– dringend irgendwas nehmen wollen, was es wieder gutmacht
- dringend irgendjemanden anrufen wollen, der es wieder gutmacht
- sich das auf keinen Fall trauen, sonst ist das auch noch aus. Bestimmt.
- drüber nachdenken, ob man was hat, dass man nehmen kann, wenn es niiiiiiieeee wieder gut wird
– (weil in Therapie gelernt): sich ein wenig beruhigen, mantra-artiges Vorbeten, Visualisieren
– wenn das nur so halb hilft: wenigstens ein verschreibungspflichtiges Schmerzmittel

soweit, so peinlich. ab jetzt wird's dann schlimmer:

– Ex-Freundin anrufen wollen
- Flirten wollen
– Sex haben wollen

Tja. Nicht alle Punkte müssen jedesmal durchgenommen werden. Aber bis zum vorletzten kam ich leider meistens. Noch Fragen?

Montag, 26. April 2010

Kätzchen blickt zurück: Früher war auch alles doof

Verloren

Es war nicht schwer mich zu verlieren
Sogar erstaunlich einfach
In der Ödnis des Hohns
Im Sumpf des Lachens
In der Wüste des Anders

Stück um Stück
Sorglos
Wie unerwünschter Ballast
Eines Schiffes
Das Fahrt aufnehmen will
Die Regatta
gewinnen

Es wäre einfacher
Zu sagen
Die Sirenen sind
Schuld
Alleine

Lass doch
Mach doch
Sei nicht
Trage
So
Nicht so
Strahle

Es nicht einfach
Niemals verschüttete
Milch
kennt keine
Schuld

Da, bitte, dass haben Sie
Verloren
Oh
Danke
Ja
Fast hätt ich’s vergessen
Wie freundlich liebenswert


Anscheinend ist da noch mehr
Kann ich helfen
Ach jetzt wo Sie fragen,
gern
wer weiß wozu’s zu gebrauchen ist.

Donnerstag, 22. April 2010

Leidest du noch …

… oder liegst du schon am Boden?

Was moi betrifft: Boden. Und ich muss sagen, nein, auf Parkett heult es sich auch nicht schöner als auf Fliesen. Oder Linoleum. Schön, dass wir das geklärt hätten.

So, liebes Blogg, da wäre ich nun. Ganz unten. Ich weiß, ich hatte schon oft keine Idee, wie das weitergehen soll. Aber diesmal … Ernsthaft. Ganz. Es tut so weh, dass ich den Schmerz schon gar nicht mehr spüre. Nur noch Übelkeit. Gänsehaut. Kalter, wabbriger Nebel. Und dabei ganz überraschend. Eigentlich war alles gut. So gut wie noch nie. Ja. Wir haben uns gezofft. Und angeschrien. Wegen der Arbeit. Aber mehr so temperamentvoll. Dachte ich. Gegenhalten. Ich. Das Kätzchen. Und das ging. Heute habe ich gelernt, dass

a) ich meine Gefühle nicht mehr einfach abschalten kann

b)das total kontraproduktiv ist

c) andere das schon können

Zum Beispiel meine Ex. Das wirklich Allerschlimmste: Da hat sie sogar recht gehabt. Sie kann das jetzt nicht. Aber nicht mal fünf Minuten? Ein "Babe, das wird. Wir gehören auf unsere schräge Art zusammen."? Jahaha. Sie schätzt mich. Und meine Arbeit. Und zusammen sind wir besser. Hört sich toll an. so wie aus "Chefsein für Dummies", Kapitel 3: Mitarbeitermotivation, Tipp: Der renitente Typ, weil selbstdenkende & skeptische Varietät. HAt dann der skeptisch, selbstgedachten Nachfrage nicht standhalten können. Klar bin ich nur hier, weil sie mich gerade dringend braucht (lies: niemand anders da ist). Und das hätte sie ja auch immer gesagt. Also. Na bitte. Tja & die persönliche Schiene, da könnte sie jetzt aml so gar drüber nachdenken (lies: ist ja auch nett, in all dem Stress Sex zu haben, komplett mit Romantik-Surrogat. Bedeutet nix weiter. Wenn man's mal genau nimmt.)Und überhaupt. Sie muss sich jetzt auf anderes konzentrieren. Damit sind dann wohl auch zwei Sachen klar:

1.) es gibt Wichtigeres als mich.

2.) ich steh ihr bei dem Wichtigem im Weg


Daraus folgt: Das will sie nicht mehr. Das = ich.

Man tue ein wenig Paranoia in den Mix – ihrerseits – & schon sind wir überraschend am Ende der Straße angekommen.

Könnte bitte jemand mal ein Wunder geschehen lassen? So ungefähr genau jetzt? Ja? BITTE!

& nein, ich bin nicht total bekloppt, dass ich mir das wünsche. Nur total verliebt. Das ist schlimmer. Ich weiß weder wo unten noch oben, was wahr oder nicht, was ok oder was wirklich gar nicht geht. Bin ich völlig daneben? Sie? Wir beide? Verstehen wir uns wirklich nur miss? Geht das? In diesen Dimensionen? Aber ich weiß: Es tut weh. Höllisch. Ud ich will nicht mal schlafen, weil ich mich vor dem Moment des Aufwachens fürchte. die Sekunden, wo man sich orientiert. Und dann von dem Hammer getroffen wird.

Ohne Handlungsoptionen. Alle schon verspielt. Zu Kreuze kriechen: Können wir uns nicht einfach wieder vertragen? Es tut mir leid! Betteln: Bitte nicht. Nicht das. Tu das nicht. – Sehr hübsch übrigens, wenn die andere den Schlüssel zurückfordert & sogar direkt den personalisierenden Kram, aka Schlüsselanhänger, entfernt. (Okok, hatte ihn zugegebenermaßen ihr schon vorher hingestreckt. Da wollte sie ihn aber nicht. Das ist doch Absicht!)Demütigen: hinterherrennen & sich dann anschreien und unter Androhung eines nahenden Ausbruchs körperlicher Aggression wegschicken lassen. Das alles wohlgemerkt, nachdem aus der Wohnung komplementiert wurde. Wegen neutralem Boden und so.

Also: Bitte. Irgendjemand. Eingreifen. Macht was. Informiert das SEK. Ja? Pretty please?

Donnerstag, 15. April 2010

Die macht mich wuschig. ARGH.

Fein. Toll. Also weiß sie nicht, ob sie mich sehen will. Schön.

Meine Ex hat Streß. Nicht zu knapp. Projekte, Events, wichtige Pitches um viel Geld, Konferenzen. Die Steuer. Und ist krank.
Alarmstufe rot. Dementspechend.


Also: Ruft sie mich an.
Weil
a) Ich sie retten soll – oder wenigstens helfen Probleme zu bändigen

b) Sie eine Schulter zum ausheulen braucht – und sonstige körperliche patpat Zuwendungen

c) sie ihren Frust an jemandem auslassen muss – was mit mir total praktisch ist, da ich ja immer an allem schuld bin.


Und ich? Lass mich reinziehen. Wie immer. Obwohl ich ja finde, dass ich ein paar mehr Grenzen setze.
Und natürlich ein total schlechtes Gewissen habe. Wegen meines platonischen Fremdgehens. Warum eigentlich? Wer hat denn nie sagen können, dass er mich liebt. Hmm? Na? Aber – halt! Daran bin ich ja auch schuld.

Boah. Die regt mich so auf.

Mittwoch, 14. April 2010

Die Schönheit der Therapie

Also.

Die Verzweiflung von Freitag hat einige interessante Kurven genommen. Da ich aufgrund von Ostern meinen üblichen Therapietermin – nein, nicht nur wegen Beziehungschaos, auch wenn es genau das ist worum es die ganze Zeit geht; meine Therapeutin setzt sich bestimmt demnächst mit Popcorn vor mich – auf Freitag legen musste, der nächste aber dann wieder Montag war, dachte ich:

Na, das Wochenende muss sich lohnen.

Also habe ich

a) Sex mit Ex gehabt. Naja. Liebe gemacht & die Nacht & den Morgen verbracht, dann ging ihr Flieger, aber sonst … HACH – trifft es wohl eher.

b)endlich almost lover abgeschossen. For good. Endlich. Hat ja nur nen dreiviertel Jahr gedauert. Nein, tut mir leid, aber ich bin nicht in dich verliebt, verknallt oder irgendwas anderes, das mich dazu bewegen könnte, dich küssen oder schlimmeres zu wollen & das wird sich auch nie, nie, NIE ändern. Ist ja auch nicht grade die schönste Ansage. So wie: Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass sie im Lotto gewonnen haben. Nicht ganz. Ähem.

Montag war dementsprechend triumphal. Ganz großes Tennis. Endlich raus aus der U21 Liga. HA!

Meine Therapeutin hat mir nicht direkt einen Orden verliehen, aber dafür so im Vorbeigehen auch noch einen oberschlüssigen Grund für das Drama des letzten Jahres gefunden. Naja. Zwei.

1) Wir (Ex & ich) haben beide Angst vor Ablehnung. Deshalb benehmen wir uns wie die schlimmsten Teenager. Meistens ablehnend, nämlich.

2) Gefühle sind wie Fische. Festhalten und angucken ist nicht. Da flutschen sie weg. Gibt auch eine total wissenschaftliche Erklärung, die mit limbischem System & Frontalkortex zusammenhängt. Auf ersterem ist das Spotlight, wenn wir fühlen. Wenn wir die Gefühle anschauen wollen, um zum Beispiel rauszufinden, was zum Kuckuck das jetzt genau ist, also das Hobby von Ex, dann – BÄMM. Spotlight FK. Gefühl fühlt nicht mehr. So oder ähnlich. AHA. Sag ich da nur.


Dummrweise hilft mir das nichts. Denn Ex weiß weder von 1) noch 2) noch b).

Sondern spricht nicht mit mir. Oder schreibt. Oder chattet. Trotz meiner total erwachsenen klaren Kommunikation, inklusive "Vermiss dich" "Würde gerne mit dir schnacken", & Jahrestag. Ich werde ignoriert. ICH. Von IHR. Das ist doch andersrum. Normalerweise. Verdammt. Ich hoffe, meine Therapeutin hat dafür auch eine Erklärung. Nächsten Montag.

This Old Heart of Mine

Dies ist die Geschichte von Kätzchen. Aka Koneko, Rehlein, Vögelchen & Baby. So vielfältig wie die nicht vollständige Selbstbezeichnung ist die Persönlichkeit. Nur eins ist sicher: Auf die Frage "Bist du's?" muss die wahrheitsgemäße Antwort "Nö." lauten. Für Freunde der konkreten Genrebezeichnung: Eine Coming-of-Age-Story für Spätberufene.

What's goin' on?

Alles anders. Mal wieder....
Back to Okamis. Ich fasse es nicht. Nach allem hin...
koneko do - 28. Jun, 23:36
Last Ps to Okami
Ps: I destroyed this last white mail letter in the...
koneko do - 28. Feb, 13:48
Last letter to Okami
Hi old friend & foe, just read your last letter....
koneko do - 25. Feb, 14:15
Wo ist der Baum?
Kätzchens good bye to Okami(s) fällt länger und anstrengender...
koneko do - 18. Feb, 16:51
Beer is my Adorno.
We have never been there, Okami. I just thought of...
koneko do - 12. Feb, 18:54
Kätzchen & Okamis...
Es ist ja weniger das Problem der Zuneigung, die verwehrt...
koneko do - 12. Feb, 18:00
Back then III: Kätzchen...
I like Germany & think it's in comparsion one of...
koneko do - 12. Feb, 15:12
Back then II: Kätzchen...
Born here. Wrong country. And often I thought wrong...
koneko do - 12. Feb, 15:08
Back then: Okami is missed,...
Flamboyance & fortitude. I‘m: tall, slender, ginger,...
koneko do - 12. Feb, 15:02
Fast geschafft.
Ich fasse mal zusammen: 2 ernsthafte Nervenzusammenbrüche. 3.. .
koneko do - 31. Dez, 10:51
Going Bridget
Ich habe gerade Dating Advise Bücher bestellt. Vier....
koneko do - 4. Aug, 21:26
Perspektiven
Wenn mein Leben wirklich eine Narration wäre, so wünschte...
koneko do - 2. Aug, 20:57
Going out. Coming out.
Nach all der Aufregung der letzten Zeit war gestern...
koneko do - 31. Jul, 12:00
Selbst ist das Kätzchen
Vielen Dank liebe Social Media, dank dir wird es nicht...
koneko do - 30. Jul, 17:11
Regen.
Das Wetter entspricht meiner Laune. Schlecht. Kalt....
koneko do - 30. Jul, 13:08
All by myself.
TGIF?! Dachte ich mir ja auch. Freitag abend wäre...
koneko do - 29. Jul, 21:22
Stray Cat Blues
Ausgesetzt ist eine Sache. Ausgesetzt & Kranksein...
koneko do - 29. Jul, 09:53
On the road again
So langsam ist es dann wohl offiziell. Homeless kitten....
koneko do - 28. Jul, 21:36
Puff
Blöde innere Uhr. Wenn meine vielzitierte "biologische...
koneko do - 9. Jul, 07:36
Boah. Guys!
Ist es so schwer zu fassen, dass manchmal auch mal...
koneko do - 8. Jul, 01:14

Movin' on up

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Online seit 6081 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 28. Jun, 23:36

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